Die Pipeline wird einen Durchmesser von rund 1.000 mm haben und mit einem Druck von 100 bar betrieben. Die Rohre werden sich lediglich einen Meter unter der Erdoberfläche befinden.
Das Explosionsrisiko durch Beschädigung oder Korrosion haben wir bereits auf den vorhergehenden Seiten geschildert. Wie sich Open Grid die Sicherheitsvorkehrungen bei Zeelink vorstellt, wissen wir
nicht.
Aber wie groß die Gasmenge bei einer Havarie sein kann - darauf deutet eine Information über die ähnliche Nordeuropäische Erdgasleitung (NEL) hin, seinerzeit gebaut vom Open-Grid-Vorgänger
E.ON Ruhrgas: Dort wurde laut einem Pressebericht "alle 15 bis 18 Kilometer eine Absperrstation gebaut".
Das wäre jetzt ein Fall für mathematisch begabte Physiker, auszurechnen, wie groß die maximal austretende Gasmenge zwischen den Absperrstationen sein kann. Sie ist auf jeden Fall gigantisch.
Inzwischen hat Arndt Tersteegen (Danke!!!) es ausgerechnet:
Hier die Berechnung der freiwerdenden Energie auf einer Länge von 15 km Länge (Zwischen den Schiebern) ohne Zeitverzögerung vom Erkennen des Ereignisses bis zum Schließen der
Schieber.
Zylinder ausrechnen, mit dem Druck multiplizieren und danach mit dem Brennwert multiplizieren.
Volumen bei 1 bar
V= r² x pi x L = 0,6²m² * 3,14 * 15000 m = 16956 m³
Volumen bei 100 bar:
Bei 1 bar = 16956 m³
Bei 100 bar = 1695600 m³
Brennwert: Wesel Gruppe H = 11,4 kWh/m³
1695600 m³ x 11,4 KWh/m³ = 19329840 kWh
Dies entspricht 19.3 MW
Die Atombombe von Hiroshima hatte 17 MW.
Außerdem kommt es nicht unbedingt darauf an, wie viel Gas tatsächlich austritt: Auch eine winzige Leckage - die nach unserer Auffassung zunächst von den Überwachungsinstrumenten gar nicht als
Gasverlust registriert wird - kann eine Explosion der Pipeline auslösen.